STRATEGIE

Warum Print auch im digitalen Zeitalter wichtig ist …

ZUR ÜBERSICHT

Die Digitalisierung hat unser Verständnis von Kommunikation und Werbung maßgeblich verändert. Trotzdem bedeuten diese Veränderungen nicht, dass Print »tot« ist, vielmehr ist es als Ergänzung zur digitalen Kommunikation zu sehen. Denn früher war der Briefkasten mit Werbung überfüllt, inzwischen sind es die E-Mail-Postfächer. Somit ist Print auf dem besten Weg dazu, Premium zu werden: Drucksachen erhalten längst die höhere Aufmerksamkeit.

Wegen der zunehmenden Exklusivität ist es aber genau die Digitaltechnik, die Print attraktiver macht. Sie ermöglicht es, Konsumenten zielgenauer, individueller und zugleich kostengünstiger anzusprechen als mit herkömmlichen Prospekten. In kleinen Auflagen und mit bester Qualität lassen sich Drucksachen inzwischen individuell erzeugen. Jeder Prospekt ist ein Unikat und enthält nur die Produkte, die zum individuellen Bestellverhalten passen. Viele Software-Werkzeuge zur Marketing-Automatisierung haben bereits eine Funktion zur Verwaltung von Printmedien eingebaut. Somit kann sich das Medium Print wie jeder digitale Kanal in den Kampagnen-Workflow integrieren. Auf diese Weise können Zielgruppen selektiert, Bedingungen geknüpft und Handlungsweichen gestellt werden, die mit verhaltens- oder eventbasierten komplexen Abläufen in Gang gesetzt werden. Damit lassen sich Printmedien viel wirkungsvoller aussteuern, Print wird ganz neu gedacht. Der Inhalt und die Nachricht erreichen den Kunden genau zu dem Zeitpunkt, wenn sie für ihn relevant sind. Die präzise Messbarkeit aus dem Internet, verbunden mit der hohen Aufmerksamkeit des Printmailings, schafft somit eine besonders wirkungsvolle Kombination.

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Welche Eigenschaften Print unersetzlich machen ...

 

Die Sinne

Print spricht alle 5 Sinne an. Je mehr Sinne beteiligt sind und je außergewöhnlicher etwas ist, desto länger bleibt es in Erinnerung.

  • Sehen: Sonderfarben, Glanzlacke – sowas kann kein Monitor nachahmen.
  • Tasten: Prägungen, Stanzformen, unzählige Papierarten, ... machen das Printprodukt zu einem haptischen Erlebnis.
  • Riechen: Der Geruch von Druckerfarben, Glanz- oder Duftlacken weckt und schafft Erinnerungen.
  • Hören: Papier raschelt, wenn man darin blättert.
  • Schmecken: Auch Produktkostproben lassen sich erstklassig in Printprodukte integrieren.

 

Wichtige Informationen auf den Punkt gebracht

Print ist ein Medium ohne Zeitdruck, man kann es weglegen und später weiterlesen. Im Internet vergisst man jedoch schnell, wo man eine Info gelesen hat. Einen Gegenstand in der Hand zu halten, ist zudem eine enorme Konzentrationshilfe: Dinge, die einen Anfang und ein Ende haben, kann man viel besser fassen als eine endlos erscheinende Website.

 

Umweltfreundliches Denken

Ist es ökologischer, die Nachrichten auf dem Bildschirm zu lesen? Laut einer Studie des Centre for Sustainable Communications (CESC) am KTH Stockholm wird dies nicht bestätigt. Wer nur zehn Minuten braucht, um die Nachrichtenlage zu erfassen, sollte das online tun. Dabei fallen jährlich 14 Kilo CO2 an, errechnet aus Faktoren wie Produktion, Entsorgung sowie Stromverbrauch. Die Zeitungslektüre schlägt mit der doppelten Menge zu Buche.

ABER: Ab einer halben Stunde Lesen empfiehlt sich Papier: 30 Minuten Online-Lektüre entsprechen rund 35 Kilo CO2 pro Jahr im europäischen Durchschnitt.

 

Augenfreundlichkeit

Print bietet Lesekomfort und ist augenfreundlich. Wer schon mal vierseitige Artikel online gelesen hat, dürfte das Papier zu schätzen wissen.

 

Glaubwürdigkeit

Gedrucktem wird im Vergleich zu digitalen Informationen eine hohe Glaubwürdigkeit entgegengebracht. Gedruckte Informationen werden viel bewusster und intensiver konsumiert und wirken somit nachhaltiger.

 

Mehr Entspannung statt Reizüberflutung

Wir alle konsumieren mehr Medien als eigentlich gesund für uns ist. Viele Menschen versuchen deshalb bewusst gegenzusteuern, verzichten komplett auf Fernsehen, legen handyfreie Zeiten fest und vieles mehr. Damit steigt natürlich die Attraktivität eines guten Buches, das ohne Ablenkung durch Verlinkungen, aufploppende Pop-Up-Werbung oder andere Benachrichtigungen darauf wartet, einfach nur gelesen zu werden – ganz ohne Stress. Und auch wenn ich es vielleicht gerade nicht lese, freue ich mich darauf, weil ich das Buch mit dem schönen Buchumschlag auf meinem Nachttisch liegen sehe.

 

Recyclebarkeit – Upcycling

Nicht mehr gebrauchte Zeitschriften können für neue Zwecke wiederverwendet werden. Zum Beispiel Geschenke damit einpacken oder Karten basteln. Vielfältige Bastel-Ideen und DIY-Anleitungen im Internet zeigen auf, was Menschen aus alten Magazinen alles herstellen und basteln.

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Dennoch, Gedrucktes hat auch seine Schwächen. Die wichtigste Einschränkung ist der Preis. Während Mails nahezu kostenlos versendet werden, kostet eine Printsendung vergleichsweise viel Geld. In Sachen Vertrauen und Wertschätzung ist und bleibt aber Print die Nummer eins. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir alle kritischer werden, liegt hier das Potenzial. Deshalb ist es besonders wichtig, crossmedial zu denken. Die unterschiedlichen Kommunikationskanäle (online/offline) können hervorragend dazu genutzt werden, denn Print und Digital ergänzen sich perfekt.

Eine Website kann Funktionen beinhalten, in der Print-Produkte wie Kataloge, Spezialbroschüren oder Sondereditionen bestellt werden können. Andersherum: Flyer, Anzeigen oder Plakate können zum Beispiel um QR-Codes erweitert werden. Mit einem mobilen Gerät wird dieser vom Printprodukt abgescannt und leitet dann automatisch auf die entsprechende Internetseite/Landingpage weiter. Digital sind dann 360°-Ansichten, Produktvideos oder Augmented Reality Darstellungen verfügbar, die dem Konsumenten eine neue Erlebnisdimension eröffnen und ihm weitreichende Informationen über das jeweilige Produkt verschaffen. Bei gelungener Kombination der Kommunikationskanäle und einer gut durchdachten Umsetzung und Auswertung der crossmedialen Maßnahmen steht einer erfolgreichen Kampagne nichts im Wege.